Das Projekt Kinder Club ist eine Initiative für aus der Ukraine nach Hamburg geflüchtete Kinder im Vorschul- und Schulalter. Das Projekt wurde auf ehrenamtlicher Basis begonnen und seit Projektbeginn von Ehrenamtlichen durchgeführt. Seit April 2022 wurden die aktivsten Freiwilligen durch das Budget der Sozialbehörde finanziell unterstützt. Die Ausgaben des täglichen Bedarfes (Obst und Kekse für Kinder, Materialien etc). werden von dem Verein aus Spendengeldern für die erste Zeit übernommen.  Auch Raumkosten für die ersten Monate wurden von der Lenzsiedlung e.V. allein getragen.

Das ehrenamtliche Betreuer-Team besteht aus Pädagog:innen, Kita-Erzieher:innen, Künstler:innen und vielen engagierten Müttern. Im Rahmen dieser Initiative werden kindgerechte Freizeit- und allgemeine Bildungsmaßnahmen, Übersetzungen, Spiel- und Schulausstattungen und weitere Hilfen angeboten, um den Kindern Adaption, Integration und ein kindgerechtes Aufwachsen in Deutschland zu ermöglichen. Abgesehen von der täglichen Betreuung finden viele Workshops (Tanzen, Malen, Basteln, Kochen etc) und Freizeitaktivitäten statt. Die Angebote für Kinder umfassen drei Bereiche:

1. Tägliche Freizeitgestaltung (von 9:00 bis 13:00 Uhr) im Jugendhaus der Lenzsiedlung e.V.
2. Ausflüge/Sportaktivitäten etc. nach Vereinbarung mit diversen Anbietern (u.a. Miniaturenmuseum, Trampolinpark, Schwimmschule Delphin) inkl. Kinderbegleitung und Übersetzung.
3. Nachmittagsinitiativen/Kurse/„get together“ in Kooperation mit Partnern (Lenzsiedlung e.V., Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Andreas u.a.), die Integration der Kinder aus akuten Krisengebieten ermöglichen und fördern.

Seit Projektbeginn Ende März zählte der Kinderclub mehr als 852 Besuche von Kindern und ca. 280 von Erwachsenen bei Kursen und Veranstaltungen. Zwischen 10 und 30 Kinder besuchen den Kinder Club täglich (je nach Raumkapazität).  Noch mehr Kinder nutzen die Tanz-, Chor- und Sportangebote. An insgesamt 13 Ausflügen haben 260 Kinder teilgenommen.

Für den weiteren Betrieb des Kinder Clubs entsteht starker Bedarf an Voll- bzw. Teilfinanzierung. Die Finanzierung wird für den folgenden Bedarf benötigt:

• Mietkosten inkl. Nebenkosten und weitere damit verbundene Kosten, inkl. Raumausstattung der genutzten Einrichtungen
• Personalkosten für Betreuer, die die o.g. Aktivitäten mit Kindern durchführen (auf Honorarbasis, Aufwandsentschädigung u.a.), Übersetzungskosten
• Entstehende Kosten für kindgerechte Freizeit- und Bildungsmaßnahmen
• Sachkosten: Bücher, Bastelmaterialien, Bürobedarf, Essen (Obst etc) und Getränke nach Bedarf, Hygieneartikel, Corona-Tests
• Sonstige Kosten, die im Rahmen der ausübenden Kinderbetreuung entstehen können

Aus Sicht des Teams Kinderclub gibt es mehrere Möglichkeiten der Weiterentwicklung des Projektes. Das Zusammenkommen der ukrainischen Kinder unter Aufsicht, während ihre Eltern an Integrations- und Deutschkursen teilnehmen oder sich um Dokumente kümmern ist aktuell wichtig, da viele Familien wegen Umzug oder Wartelisten noch keinen Kitaplatz haben. Mittelfristig wird diese Ebene aber mit zunehmender Integration Schritt für Schritt reduziert.

Wichtig bleibt die seelische Stabilisierung durch ehrenamtliche Betreuer:innen und Psycholog:innen, solange der Krieg andauert und viele Familien nicht zurückkehren können. Die Begleitung der ukrainischen Kids, die Übersetzung und Unterstützung bei der Integration in die bestehenden Kinderaktivitäten für alle Kids (deutsche und internationale Angebote) von weiteren Kinder- und Jugendzentren wird sich intensivieren, je mehr die Familien die deutsche Sprache lernen und sich in der Umgebung damit sicherer füllen. Auch die koordinierte Zusammenarbeit mit Kulturangeboten von diversen Veranstaltern (Museen, Ausflüge, Workshops, Sportangebote etc.) mit begleitender Übersetzung bleibt zentral, weil durch die koordinierte Organisation des Kinder Club den geflüchteten Kindern kostenfreier Zugang ermöglicht wird, was individuell für einzelne Familien oft nicht organisierbar wäre. Durch Kulturangebote wird auch seelische Stabilisierung gegeben, da Kinder sich glücklich und wieder „normal“ füllen können. Außerdem wird so parallel zur Integration in die deutsche Gesellschaft die ukrainische Kultur der geflüchteten Familien erhalten. Angebote und Treffen in ukrainischer Sprache und ukrainische Festen geben den Kindern zusätzliche Kraft und das Gefühl, nicht allein im fremden Land bleiben zu müssen. Hier kooperiert der Kinder Club mit mehreren Initiativen innerhalb des breiten Netzwerks ehrenamtlicher ukrainischer Communities in Hamburg.