Im Rollstuhl auf der Flucht zu sein ist für die Menschen, die in der friedlichen Zeit ihr Zuhause selten verlassen haben, eine enorme Herausforderung. Sie erlitten Schmerzen, sind desorientiert und erschöpft.
Für die Stadt Hamburg ist es genauso eine große Herausforderung Geflüchtete mit Behinderungen aufzunehmen und zu betreuen. Es fehlt vor allem an barrierefreien Unterkünften und bilingualem Betreuungspersonal. Seit Mitte April werden ukrainische Geflüchtete in Rollstühlen und Bettlägerige in einem Heim in der Nähe von U-Mümmelmannsberg untergebracht. Darunter auch Frauen mit kranken Kindern. Das Haus ist ein ehemaliges leerstehendes Altersheim, das abgerissen werden sollte und wird jetzt als Flüchtlingsunterkunft genutzt. Viele von ihnen wurden vor wenigen Wochen aus Donbas Region, wie Kramatorsk, Luhansk und Bahmut, Avdeevka sowie aus Mariupol, Mykolaiv und Kherson Region evakuiert. Für viele ist hat der Krieg vor 8 Jahre bereits angefangen, sie sind schon zum zweiten Mal vom Krieg vertrieben worden. Diese Schutzsuchenden kann man als besonders vulnerablen Personen bezeichnen. Sie sind desorientiert, stark traumatisiert, eingeschränkt in ihrer Mobilität und benötigen besonders viel Unterstützung und Aufmerksamkeit. Die Kräfte der Ehrenamtlichen sind am Ende. Viele sind erschöpft und müssen nach 3 Monate sehr intensiver Tätigkeit, manchmal mit übermenschlicher Belastung zu ihrer Arbeit und Familie zurückkehren. Wir dürfen aber diese Schutzsuchenden nicht im Stich lassen!
Wir suchen bilinguale Ehrenamtliche, die Patenschaften über die einzelnen Familien übernehmen würden. Es geht um die Kommunikation und Aufklärung der Fragen am Telefon, Terminvereinbarung mit Ärzten und Behörden und Begleitung mit Dolmetschen. Auch wenn man keine Zeit für eine Patenschaft hat, trotzdem kann man helfen. Beispielsweise mit einem kleinen Zeichnen der Aufmerksamkeit wie ein Blumentopf für eine alte Frau, die ihr Zimmer nicht verlassen kann, oder eine Schachtel Zigaretten für einen jungen Mann im Rollstuhl. Wir benötigen auch dringend Sachspenden von Hilfsmitteln wie Rollstühle und Rollatoren.
Seien Sie bitte nicht gleichgültig…